Einzeltherapie
Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren
für die Behandlung von psychischen, psychosozialen und/oder
psychosomatisch bedingten Leidenszuständen oder Störungen,
das gleichwertig neben der medizinischen oder klinisch-psychologischen
Behandlung steht. Aber auch zur Entfaltung und persönlichem
Wachstum eignet sich eine psychotherapeutische Begleitung.
Systemische Familientherapie versucht die Probleme
des Einzelnen immer in Zusammenhang mit seinen sozialen Beziehungen
(Ehe, Familie, berufliches oder privates Umfeld) und seiner
aktuellen Lebenssituation zu verstehen. Die Aufmerksamkeit
wird auf vorhandene Fähigkeiten und Stärken gelegt,
welche die erwünschte, positive Veränderung ermöglichen.
Der therapeutische Prozess ist orientiert an den eigenen Lösungsmöglichkeiten.
Die Gespräche finden in der Regel in Form von Einzelsitzungen
statt, wobei aber auch andere, für Sie wichtige Personen,
einbezogen werden können.
Psychotherapie hilft Ihnen, krankmachende Muster und Strukturen
zu erkennen, die Sie in Ihrem Alltag an einer zufriedenen
Lebensführung behindern. Sie lernen Ihre Bedürfnisse
bewusster wahrzunehmen und somit Ihren Blickwinkel zu verändern.
Sie können sich weiterentwickeln und zur inneren Balance
finden.
Eine psychotherapeutische Behandlung kann - unabhängig
von einer allenfalls notwendigen ärztlichen Behandlung
- dann angezeigt sein, wenn Sie seelische Leidenszustände
und Probleme allein oder mit der Hilfe von Freunden oder Familie
nicht mehr bewältigen können.
Dazu gehören z.B.:
- Ängste, die Ihre Lebensqualität
einschränken
- belastende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, wie z. B.
der Drang, sich immer wieder zu waschen oder zu kontrollieren,
ob zugesperrt ist,
- Depressionen,
- Süchte wie z. B. Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten,
Essen, Spielen, Drogen usw.
- Psychosomatische Erkrankungen, also Krankheiten,
die mit ungelösten und belastenden psychischen Problemen
zusammenhängen. Das können z. B. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre,
entzündliche Darmerkrankungen, Migräne, Magersucht,
Fettsucht, Ess- und Brechsucht, Asthma bronchiale, Bluthochdruck
und Allergien sein.
- Funktionelle Störungen, das sind häufig
wiederkehrende körperliche Beschwerden, die keine organische
Ursache haben, wie z. B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, sexuelle
Probleme, Atemnot, Herzbeschwerden und Verspannungen. Diese
Symptome können aber auch durch eine körperliche
Erkrankung hervorgerufen werden.
- Belastende Lebenssituationen und Lebenskrisen wie
z. B. bei schweren oder chronischen Erkrankungen, bei einer
Behinderung, beim Verlust von Partnern, Kindern oder Eltern
oder auch beim Verlust des Arbeitsplatzes
- Probleme und Krisen in der Partnerschaft und in der Familie
wie z. B. sexuelle Probleme, nicht mehr miteinander reden
können, Trennung und Verhaltensauffälligkeiten bei
Kindern
(Quelle: Handbuch für Psychotherapie und psychosoziale
Einrichtungen)
Wann ist Psychotherapie hilfreich?
Es gibt viele Gründe, eine PsychotherapeutIn aufzusuchen.
Wenn ein bzw. mehrere der folgenden Punkte zutreffen, sollten
Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
- Ich fühle mich krank oder habe Schmerzen, obwohl mich
der Arzt für organisch gesund erklärt hat oder medizinische
Befunde keine ausreichende Erklärung dafür bieten.
- Seit längerer Zeit halte ich mich nur noch mit Aufputsch-,
Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
- Ohne ersichtlichen Grund bekomme ich rasende Herzklopfen
und Angst, dass ich sterben muss.
- Ich habe Ängste, die mich belasten oder einschränken:
z. B. vor dem Kontakt mit meinen Mitmenschen, vor Autoritäten,
vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor
Prüfungen.
- Es plagen mich oft Gedanken, über die ich mit niemandem
zu sprechen wage (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle,
Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt
oder fremdbestimmt zu werden,
).
- Ich fühle mich antriebs- und lustlos, erschöpft
oder ständig überfordert.
- Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
- Ich bin traurig und vereinsamt.
- Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation
(z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung,
Trennung, Unfälle,
), die schwer zu bewältigen ist.
- Ich denke manchmal an Selbstmord.
- Ich lebe in einer Beziehung, die mich sehr belastet.
- Ich fühle mich durch meine Kinder dauerhaft überfordert.
- Ich habe wiederkehrend große Probleme im Kontakt
mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
- Ich bin süchtig - nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger,
Liebe, Spielen.
- Ich fühle mich innerlich gezwungen, ständig
dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen,
Zusperren, Grübeln,
.), obwohl dies ein Leben sehr
einengt.
- Ich sollte meine Fähigkeiten besser ausschöpfen
und weiß nicht wie.
- Ich komme mit meiner Sexualität nicht zurecht.
- Ich habe Angst vor Entscheidungen, und das quält mich.
- Mein Kind zeigt Verhaltensauffälligkeiten oder hat
psychosomatische Probleme.
- Mein Kind reagiert oft aggressiv oder ist traurig und zieht
sich zurück. Es hat Schwierigkeiten, mit Gleichaltrigen
in Kontakt zu kommen. Ebenso können Schulangst, Lern-
und Konzentrationsschwierigkeiten Ausdruck psychischer Probleme
sein. (Wenn die letzten Punkte zutreffen, sollten Sie mit
Ihrem Kind Kontakt zu einer PsychotherapeutIn aufnehmen.)
Kosten der Einzeltherapie
Das Honorar beträgt für 1 Einheit (50 Minuten)
€ 100,- bzw. nach Vereinbarung, wobei bei krankheitswertigen
Störungen (Diagnose nach ICD 10) die Krankenkasse einen
Zuschuss in der Höhe von € 21,80 pro Einheit leistet.
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